Mit einer Apostille wird für ausländische Behörden bestätigt, dass ein Dokument echt ist. Sie gilt in allen Ländern, die dem Haager Abkommen zur Befreiung öffentlicher Urkunden von der Legalisation beigetreten sind, also auch in Deutschland und Russland. Alle Dokumente, die im Ausland offiziell anerkannt werden sollen, müssen daher mit einer Apostille versehen sein. Werden die Urkunden dann beglaubigt übersetzt, wird sie selbstverständlich mit übersetzt. In Ländern, die dem Abkommen nicht beigetreten sind, ist als Bestätigung der Echtheit eine Legalisation erforderlich.
Wann sollte man Dokumente apostillieren lassen?
Man sollte alle wichtigen Dokumente apostillieren lassen, wenn man in ein Land, das dem Haager Abkommen beigetreten ist, einwandert. Alle wichtigen Dokumente wie Geburtsurkunden oder Heiratsurkunden sowie Urkunden über Ehescheidungen oder Ehefähigkeitszeugnisse sollten dann apostilliert sein, sonst werden sie im Zielland nicht anerkannt.
Im besten Fall lässt man die Dokumente bereits vor der Auswanderung apostillieren. Mit etwas mehr Aufwand geht es aber auch, wenn man schon im Zielland lebt. Informationen und Hilfe erhält man beim zuständigen Konsulat.
Woher bekommt man eine Apostille?
Apostillen müssen von berechtigten Amtspersonen ausgefüllt, unterzeichnet und mit deren Siegel versehen werden. Welche Behörde eine Urkunde apostilliert, hängt sowohl in Deutschland als auch in Russland davon ab, aus welchem Bereich die jeweilige Urkunde stammt. Zuständige Behörden können zum Beispiel das Innenministerium oder Justizministerium sein. Mehr Informationen hierzu finden sich auf der Homepage des Haager Abkommens.
Wer eine Apostille für ein deutsches Dokument braucht, kann sich auf den Seiten des auswärtigen Amtes informieren. Hier erfährt man auch, für welche Länder man stattdessen eine Legalisation benötigt.
Deutsch lernen ist definitiv eine große Aufgabe. Nicht-Muttersprachler haben mit vielen Dingen zu kämpfen, auch wenn sie Deutschkurse belegen und lange in Deutschland leben. Es gehört schon sehr viel Fleiß und Geduld dazu!
Hier sind meine Top fünf der größten Schwierigkeiten beim Deutschlernen:
1. Die Artikel
Ja. Es ist auch für Muttersprachler kein Geheimnis und wird immer wieder erwähnt: Die Artikel im Deutschen sind völlig verrückt. Mit der, die, das ist es leider nicht getan. Nicht nur, dass man erstmal lernen muss, welches Wort jetzt welches Geschlecht hat (Wieso zum Henker heißt es der Junge, aber das Mädchen und nur wenn es mehrere sind die Mädchen? Warum die Lampe, aber das Licht? Der Apfel, aber die Birne???), man muss auch das komplette Paradigma der Artikel auswendig lernen und richtig benutzen können. Ich gehe zu dem Fenster, ich mache das Fenster zu, ich betätige den Griff des Fensters, wir müssen die Fenster dekorieren… Das sprengt einem doch den Kopf. Vor allem, wenn die eigene Muttersprache das System der Fälle nicht in der Form hat, wie das Deutsche. Oder wenn in der eigenen Muttersprache das grammatikalische Geschlecht sooo schön gleich an der Wortendung sichtbar ist…
Was das angeht kann ich alle fleißigen Deutschlerner beruhigen: Auch wir Muttersprachler machen es nicht immer richtig. Fragen sie mal fünf Deutsche, ob es jetzt der oder das Joghurt heißt… Oder der oder das Monat! Da sind wir uns nicht gerade einig. Und wenn der Franke für den Plural nur einen Artikel braucht (Ich geh jetzt mit die Kinder auf den Spielplatz…) dann müssen sich alle, die Deutsch lernen, über ihre Artikel auch nicht den Kopf zerbrechen. Und immerhin, mit Artikelfehlern wurden schon automatische Dönerschneidemaschinen verkauft, denn „der Gerät wird niemals müde„.
2. Der Plural
O.k., eine Birne – zwei Birnen. Ein Brot – zwei Brote?? Ein Apfel – zwei Äpfel??? Ein Finger – zwei Finger????
Es gibt einfach zu viele unterschiedliche Formen, mehr oder weniger mit komplett willkürlich verteilten Endungen. Spätestens wenn jetzt noch die Artikel dazukommen (der Finger/die Finger) ist das Chaos komplett.
3. Die Dialekte
Das kennen wir. Wir lernen Englisch, aber in Schottland oder Australien sind wir völlig verloren. Und manchmal verstehen wir unsere eigenen Landsleute nicht, wenn die ihren Dialekt sprechen.
So geht es einem Ausländer, der in seiner Heimat Deutsch gelernt hat und dann nach Deutschland kommt, auch. Wie soll man einen Bayern, Friesen, Kölner oder Schwaben verstehen, wenn man in Indien oder den USA Hochdeutsch gelernt hat? Vor allem, wenn der sich dann auch noch weigert, Hochdeutsch zu sprechen oder es nicht gut genug kann? Ja, das ist der „Ich dachte, ich könnte Deutsch…“-Moment… Oder wie man bei mir zuhause sagt: „Aich hu gedurcht…“
4. Trennverben
Wie, „Ich habe die Ampel umfahren“ ist etwas anderes als „Ich habe die Ampel umgefahren“? Schreibe ich das Wort um oder umschreibe ich es? Wann kommt denn jetzt dieses „ge“ rein und wann nicht?
Wir brauchen das „ge“ im Perfekt immer dann und auch die Betonung ist immer dann auf der vorderen Silbe, wenn es sich um ein Trennverb handelt. Aber sich das alles zu merken wenn die Verwechslungsgefahr so groß ist… ÜBERsetzen und überSETZEN, ÜBERziehen und überZIEHEN, UMschreiben und umSCHREIBEN, UNTERstellen und unterSTELLEN…
5. Perfekt mit haben oder sein
Bin oder habe ich an der Ecke gestanden? Wenn Sie einen Norddeutschen und einen Süddeutschen fragen, können Sie da durchaus zwei verschiedene Antworten bekommen. Und wie soll jetzt jemand, der Deutsch lernt, entscheiden, was richtig und was falsch ist?
Tatsächlich gibt es dafür schon Regeln, aber sie gelten selten 100 %-ig. Bei Verben der Bewegung oder Position (gehen, stehen, sitzen, laufen, liegen…) verwendet man normalerweise sein. Normalerweise…
Fazit
Denkt einfach daran, dass die Menschen, die hier Deutsch lernen, einen echt harten Job haben. Seid lieb zu ihnen und habt Verständnis für sie. Wer Hilfe beim Lernen braucht, darf sich jederzeit bei mir melden.
Es ist Herbst! Der goldene Oktober hat mich zu einem kleinen Sprachvergleich inspiriert.
Der Herbst in den europäischen Sprachen
Die germanischen Sprachen
Die heute noch gesprochenen germanischen Sprachen teilt man in nordgermanische und westgermanische ein. Dabei gehören zu den westgermanischen Sprachen Englisch, Deutsch, Niederländisch und Luxemburgisch. Zu den nordgermanischen gehören zum Beispiel Schwedisch, Dänisch, Isländisch und Norwegisch.
Gerade was Englisch angeht, darf man nicht vergessen, dass es in ziemlich vielen Teilen der Welt verbreitet ist und es viele unterschiedliche Varianten gibt. In British English zum Beispiel heißt die Jahreszeit autumn (ursprünglich vom lateinischen autumnus) und im amerikanischen Englisch fall. Na ja, klar, die Blätter fallen eben im Herbst.
Und unser deutscher Herbst? Der kommt vermutlich vom germanischen *harbista, das sich aus dem Indogermanischen *karp (ernten) entwickelt hat. Wir erinnern uns an das englische Wort für ernten? Ja, richtig, harvest. Bis zum 16. Jahrhundert scheint man das Wort auch in England für die Jahreszeit zwischen Sommer und Winter benutzt zu haben. Und ist ja auch logisch, Herbst ist nun mal Erntezeit. Im Schwedischen ist daraus höst geworden, im Niederländischen herfst, im Isländischen haust und im Norwegischen høst.
Die romanischen Sprachen
Die wichtigsten romanischen Sprachen in Europa sind Spanisch, Italienisch, Französisch und Portugiesisch. Hier hält man sich an die ursprüngliche lateinische Form autumnus, da all diese Sprachen lateinische Wurzeln haben: im Italienischen autunno, im Spanischen otoño, im Portugiesischen outono und im Französischen automne. Woher das Wort ursprünglich kommt, ist jedoch nicht geklärt. Es könnte zum Beispiel aus dem Etruskischen entlehnt worden sein.
Herbst in den slawischen Sprachen
Die slawischen Sprachen in Europa, die genau wie die germanischen und romanischen auf das Urindoeuropäische zurückgehen, lassen sich in Ost- Süd- und Westslawische Sprachen einteilen.
Schauen wir uns zuerst die ostslawischen Sprachen an: Hier haben wir im Russichen осень (osen), im Ukrainischen осінь (osin) und im Belarussischen восень (wosen). Alle drei Sprachen nutzen hier also dieselbe Wortwurzel. Es gibt zwei Theorien über deren Herkunft: Zum Einen dass es vom gotischen Wort für Ernte kommt, zum Anderen dass es mit dem Verb für verhüllen, verdunkeln (rus. осенять (osenjat)) zusammenhängt.
Bei den südslawischen Sprachen haben wir im Serbokroatischen jesen, im Bulgarischen есен (esen), im Slowenischen jesen und im Mazedonischen есен (esen). Also sind auch die Südslawen sich einig – und man sieht ganz klar die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ihnen und den ostslawischen Sprachen.
Schauen wir zu den Westslawen: im Polnischen haben wir jesień, im Tschechischen jeseň oder podzim und in den sorbischen Sprachen nazyme. Polnisch und Tschechisch nutzt also dieselbe Wurzel wie die anderen slawischen Sprachen. Das tschechische podzim und das sorbische nazyme bedeutet jeweils soviel wie „vor dem Winter“ (vgl Russisch: зима (sima) = Winter).
Weiteres über den Herbst
In den slawischen Sprachen ist der Blattfall in die Bezeichnungen für die Monate eingegangen: lustigerweise aber heißt im Tschechischen und früher auch im Obersorbischen der November listopad (Blattfall), im Kroatischen aber der Oktober… Na gut, vielleicht fallen die Blätter in Kroatien aufgrund des Klimas etwas früher.
Den Begriff Altweibersommer für die Schönwetterperiode Ende September/Anfang Oktober gibt es auch in vielen Sprachen, vermutlich da es sich um ein allgemeines Wetterphänomen handelt. So ist es in Amerika der Indian Summer (vermutlich wegen der bunt leuchtenden Blätter im Sonnenschein). Ähnlich haben wir im Französischen été indien Auf Russisch heißt er бабье лето/babje leto, also auch wörtlich Altweibersommer. Ähnlich ist es auch im Polnischen (babie lato) und Tschechischen (babí léto) sowie im Ukrainischen (бабине літо/babyne lito). Als „goldenen Herbst“ (złota jesień) gibt es im Polnischen auch den goldenen Oktober.
In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Herbst!
„Hätte ich reich werden wollen, wäre ich kein Übersetzer geworden“
„Übersetzen kann doch eh jeder, der meint, dass er zwei Sprachen gut genug beherrscht.“
„Übersetzer braucht man sowieso bald nicht mehr, maschinelle Übersetzung ist doch heute schon richtig gut.“
Ja, irgendwie ist es schon richtig, der Übersetzerberuf hat seine Probleme. Die maschinelle Übersetzung wird immer besser. Übersetzer ist kein geschützter Beruf, sodass prinzipiell jeder ihn ausüben kann, auch ohne entsprechende Ausbildung. Dadurch und durch die Globalisierung ist auch die Konkurrenz und das Preisdumping ein Problem.
Aber jammern ist einfach und macht außerdem depressiv. Lasst uns heute am Übersetzertag feiern und uns anschauen, wie wunderbar dieser Beruf ist!
Sprache und Kultur: Ein wunderbares Arbeitsfeld
Völlig egal ob man nun Literatur, medizinische Texte, technische Dokumentationen oder Urkunden übersetzt: man schafft immer eine Verbindung zwischen Kulturen, den Menschen, die diese verkörpern und dem jeweiligen Fachgebiet. Übersetzer oder Sprachmittler bauen Brücken aus Sprache, und das ist sehr befriedigend und sehr wichtig.
Ohne Übersetzer gibt es zwischen Menschen, die nicht dieselbe Sprache sprechen, kaum Kommunikation. Abgesehen davon schafft man als Übersetzer auch Möglichkeiten für seine Kunden bzw. die Nutzer der Übersetzung. Autoren können sich nur durch Übersetzungen fremdsprachliche Märkte erschließen und die meisten Werke kann man nur lesen, weil sie übersetzt wurden (wer beherrscht schon mehr als eine oder zwei Fremdsprachen?) Wenn man zum Beispiel eine Betriebsanleitung übersetzt, können auch Sprecher der Zielsprache mit dem jeweiligen Gerät arbeiten. Oder wenn man Dokumente und Zertifikate übersetzt, können MigrantInnen in ihrer neuen Heimat ankommen, eine Familie gründen und arbeiten. Das alles sind auch extrem verantwortungsvolle Aufgaben!
Die Arbeit mit Sprache und Kulturen hat außerdem immer auch etwas kreatives, spielerisches (außer vielleicht bei wirklich hochtechnischen Texten oder Listen). Mit Sprache spielen und zu überlegen, was funktioniert und wie welcher Ausdruck auf den Leser wirkt, ist für viele Übersetzer genau das, was den Reiz an dem Beruf ausmacht.
In Sprache und Kultur gibt es immer neue Dinge zu entdecken. Es sind sehr breite und große Arbeitsfelder, die sich außerdem schnell verändern. Worte können dank des Internets und der Migration extrem schnell um die Welt wandern und in andere Sprachen Eingang finden. Für Sprachmittler gilt deshalb definitiv, dass man nie auslernt.
Übersetzer und die Reiselust
Ich bin überzeugt, dass es kaum eine Berufsgruppe gibt, die so reiselustig ist wie Sprachmittler. Durch Auslandsreisen halten wir uns auf dem neuesten Stand und erweitern unsere Skills. Wenn man gerne unterwegs und noch dazu ein offener und kommunikativer Mensch ist, ist das also schon einmal eine gute Grundvoraussetzung, um Übersetzer zu werden. Und mal ganz ehrlich: wobei erlebt man so viel und gewinnt so viele Freunde, wie auf Reisen? Als Freiberufler heutzutage braucht man außerdem eigentlich nur einen Laptop mit Internetzugang, damit kann man überall arbeiten: Die Welt steht uns also offen.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Ein weiterer Vorteil, wenn man Freiberufler ist: die Arbeitszeiten sind grundsätzlich flexibel und man kann auch über seinen Workload und Urlaub selbst bestimmen. Vormittags, wenn die Kinder im Kindergarten oder der Schule sind oder spätabends, wenn die Kinder schon schlafen: Solange die Deadline eingehalten wird und die Qualität stimmt ist es eigentlich egal, wann die Übersetzung gemacht wird.
Was Übersetzer doch unverzichtbar macht
Wir vertrauen Maschinen ja viel an. Lasten transportieren, Daten verschicken und schützen, sogar Körperfunktionen regulieren oder uns beatmen. Das alles tun Maschinen auch mit extrem großem Erfolg, wenn auch normalerweise durch Menschen überwacht.
Aber möchten Sie ein Buch lesen, dass eine Maschine übersetzt hat? Oder noch besser: Wenn Sie ein Autor sind, möchten Sie eine Maschine Ihr Buch übersetzen lassen?
Was Maschinen im Gegensatz zu menschlichen Übersetzern (noch) nicht können, ist denken und fühlen. Und genau das macht uns unverzichtbar, gerade in der Literatur. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass der technische Fortschritt irgendwann soweit geht, dass Maschinen denken und empfinden können, wie Menschen. Es ist aber fraglich, ob und wann es soweit einmal kommt. Und solange haben Maschinen eben nur Algorithmen, mit denen sie arbeiten können. Solange werden maschinelle Übersetzungen auch meist von menschlichen Übersetzern korrigiert und Behörden akzeptieren nur von menschlichen Übersetzern erstellte, bestätigte Übersetzungen. Für all das wird man auf absehbare Zeit noch ausgebildete Übersetzer brauchen. Und deshalb feiere ich heute eine Zukunft für den Übersetzerberuf, in der man zwar anpassungsfähig sein und sich auf einem umkämpften Markt durchsetzen muss, aber in jedem Fall gebraucht wird.
Wichtig für Behörden und Beruf: Beglaubigte Übersetzungen
Oft ist es echt anstrengend, Behörden zufriedenzustellen. Das gilt auch für Übersetzungen. Wer blickt schon immer genau durch, was gebraucht wird und welche Vorgaben erfüllt werden müssen?
Der Weg zum Ziel führt, wie so oft, über die Kommunikation. Kommunizieren Sie mit der Behörde bzw. dem für Sie zuständigen Sachbearbeiter. Und kommunizieren Sie mit Ihrem Übersetzer und teilen Sie diesem mit, was Sie genau benötigen.
Der folgenden Punkte sind aus meiner Erfahrung die, bei denen es besonders oft zu Nachfragen oder Schwierigkeiten im Nachhinein kommt.
Dies sollten Sie unbedingt abklären, bevor Sie Ihre beglaubigte Übersetzung anfertigen lassen:
Brauchen wirklich alle Dokumente eine Beglaubigung? Klären Sie dies mit den zuständigen Behörden ab. In der Regel können Sie Kosten für die Übersetzungen sparen, wenn diese nicht beglaubigt sein müssen.
Für welche Behörde in welchem Land brauche ich die Übersetzung? In der Regel werden nur beglaubigte Übersetzungen von Übersetzern akzeptiert, die im jeweiligen Land beeidigt sind.
Welche Dokumente müssen mit Apostille abgegeben werden? Fragen Sie auch hier bei den Behörden nach. Die Apostille muss von der zuständigen Stelle in dem Land ausgestellt werden, in dem auch das Dokument ausgestellt wurde. Konsulate helfen hier und sind der richtige Ansprechpartner. Die Apostille muss auch mit übersetzt werden.
Habe ich bereits übersetzte Dokumente? Wie wurden Namen (Personen-, aber auch Ortsnamen) hier übertragen? Es ist wichtig, dass Namen in allen Dokumenten einheitlich übertragen wurden.
Wer trägt die Kosten? Wenn es sich um Dokumente handelt, die für die Ausübung Ihres Berufs und die Anerkennung Ihres Abschlusses wichtig sind, fragen Sie beim Jobcenter nach. Zumindest ein Teil der Kosten für die Übersetzung kann in der Regel übernommen werden.
Ist eine Überbeglaubigung der Übersetzung durch ein Landgericht erforderlich?
Muss das Originaldokument unlösbar an die Übersetzung angefügt werden?
Wir lernen heute viel am PC oder Laptop oder nutzen Smartphone-Apps. Trotzdem sind traditionelle Lernmaterialien nicht ganz aus der Mode gekommen: Bücher, Blöcke oder Ordner werden noch immer fleißig genutzt. Und das ist auch gut so. Um sie effektiv nutzen zu können und so eben auch effektiv lernen zu können, sollte man sie effizient organisieren.
Schule, Ausbildung und Studium
Gerade in der Schule ist viel ja schon durch die Schule und Lehrer vorgegeben. In höheren Klassen kann man sich aber etwas freier organisieren, in Ausbildung und Studium dann sowieso.
Und wir wissen es alle, bei den meisten Azubis und Studis artet das in grandioses Chaos aus. Ich war auch eine von diesen Schülerinnen, die sich mit Loseblattsammlungen und wild durcheinander beschriebenen Collegeblöcken durch die Oberstufe gekämpft hat. Den Lehrern war es egal, solange man ein Klausurheft hatte (und oft genug war schon das ein Problem). Prinzipiell sollte man ja auch aus der Grundschule wissen, wie es geht. Aber das Kinderspiel mit den unterschiedlich farbigen Ordnern mag man eben nicht mehr unbedingt und seinen eigenen Weg hat man mit dem pubertierenden Gehirn noch nicht gefunden.
Ich finde das mit den College-Blöcken auch gar nicht schlecht. Man kann Arbeitsblätter einfach hineinlegen und hat immer Papier für Notizen dabei. Es gibt nur eine Regel zu beachten: Was im College-Block aufgeschrieben wird sollte je nach Fach sortiert sein (schlimmstenfalls helfen Büroklammern oder Post-its). Und am besten nach jeder Stunde in einen Schnellhefter für das jeweilige Fach geheftet werden.
Seinen eigenen Weg mit den Lernmaterialien finden
Sich Hefte für jedes Fach anzuschaffen ist auch in höheren Klassen und der weiterführenden Ausbildung keine schlechte Idee, ich persönlich finde aber, dass sie ein arg enger Rahmen sind. Bis zur Oberstufe ist das auch super und notwendig, aber danach sind die Hefte einfach ständig voll. Einen zusätzlichen Schnellhefter für Arbeitsblätter braucht man sowieso, wenn man die nicht jedes Mal aufwändig einkleben möchte. Warum also nicht gleich alle Arbeitsblätter mit den zugehörigen Notizen zusammen in einen Ordner oder Schnellhefter für das entsprechende Fach packen?
Wie der Schnellhefter aussieht, hängt ein bisschen von dem Fach, den persönlichen Vorlieben und der Menge an Arbeitsblättern ab. Ich zum Beispiel liebe Ringbücher, denn sie bieten die maximale Flexibilität. Mittlerweile gibt es auch leichte Varianten, die man bequem mitnehmen kann. Ich hatte später auch immer einen schmalen Locher dabei, falls mal ein Arbeitsblatt nicht vom Lehrer gelocht war.
Wer auf Hefte schwört: Warum nicht alle Hefte und Arbeitsblätter in einen Eckspanner für ein Fach zusammenpacken? Da passt für den Sprachunterricht auch noch das Workbook und das Vokabelheft rein und man hat alles zusammen.
Kleiner Tipp noch von mir: Einmal im Monat ausmisten. Also alle Notizen und Arbeitsblätter, die man aktuell nicht braucht, in einen großen Ordner für das Schuljahr/Seminar/Ausbildungsjahr packen.
Thema Vokabelheft
Ich sage es gleich offen und ehrlich: Ich bin Gegner von Vokabelheften. Zum einen werden sie, weil nervig und Vokabellisten in allen Lehrbüchern sowieso vorhanden, normalerweise schlampig geführt. Macht man Rechtschreibfehler dabei, prägt man sich die auch gleich noch ein. Und meistens ist für Beispielsätze oder Synonyme, wie sie mittlerweile sinnvollerweise in der Schule gelehrt und abgefragt werden, gar kein Platz darin. Außerdem: haben sie mal in einem beliebigen Deutsch-Englischen Wörterbuch das Wort „geben“ nachgeschlagen? Sie wären erstaunt, wie viele verschieden Bedeutungen es gibt. Wie soll man die in ein Vokabelheft packen und welche brauche ich jetzt gerade?
Wenn also ein Vokabelheft, dann bitte eines, das groß genug ist und wenigstens eine Spalte für Beispielsätze hat. Nur im Kontext speichert das Gehirn Vokabeln wirklich ab! Und nur im Kontext lernt man die richtige Bedeutung. Ansonsten ist es eher sinnvoll, Vokabeln nicht in einem Heft zu sammeln (Wörterbücher gibt es genug) sondern anhand der Texte, die man gerade liest, mit der entsprechenden Bedeutung zu lernen. Man kann sich für aktuelle Texte aus dem Schulbuch zum Beispiel eine Vokabelliste anlegen und die Vokabeln auch im Text markieren. Dafür kann man den Text zur Not vorher kopieren.
Wer echte Probleme beim Vokabeln Lernen hat oder gerne einmal den Überblick verliert, welche schon gelernt sind und welche noch nicht, der ist mit einem Karteikasten gut beraten.
Erwachsenenbildung: mit den Lernmaterialien effektives Lernen gestalten
In der Erwachsenenbildung ist der Rahmen nicht so eng gesteckt und man kann sich flexibler organisieren. Schön ist, wenn man einen Ordner für Arbeitsblätter und Übungen bzw. Hausaufgaben hat. Was sich auch empfiehlt ist, Grammatikregeln gesondert aufzuschreiben. Da sie oft stückweise gelehrt werden und dann erst die Anwendung geübt wird, eignet sich hierfür am besten ein Ringbuch, damit man Seiten ergänzen kann. Das Ringbuch kann man mit Trennblättern oder post-its markieren, damit man sich schnell zurechtfindet. Nicht vergessen: Grammatik ist weit mehr als einzelne Regeln, sie ist ein System! Und das sollte man mit Hilfe des Ringbuchs Stück für Stück entdecken.
Gut ist es, wenn man mit Texten, die man liest, wirklich effektiv arbeitet. Also sie öfter wiederholt und laut vorliest und die Vokabeln im Text markiert, mit Beispielsätzen notiert und lernt. Später bei längeren Texten empfiehlt es sich auch, eine kleine Zusammenfassung zum Text zu schreiben. Vielleicht korrigiert der Lehrer diese ja sogar?
Welche Lernmaterialien und Lernhilfen brauche ich wirklich?
Eine gute Frage. Das Angebot an Schnellgrammatiken, Drehscheiben für englische unregelmäßige Verben und Lehrbüchern kann einen schon erschlagen.
Wer einen Kurs besucht oder sogar noch in Schule oder Ausbildung ist, sollte bei der Lehrerin/dem Lehrer nachfragen und sich auf deren/dessen Tipps verlassen. Im Unterricht sind in der Regel ganz bestimmte Inhalte und Vokabeln gefragt. Der Lehrer weiß da am besten, was gebraucht wird und welche Zusatzmaterialien es eventuell zum verwendeten Lehrwerk gibt.
Verlage bringen oft ganze Serien mit passendem Zusatzmaterial für unterschiedliche Niveaustufen heraus, an denen man sich orientieren kann. Bevor man viel Geld investiert, sollte man unbedingt Kommentare und Rezensionen lesen. Vielleicht kann man ja das Ein- oder Andere auch gebraucht bekommen oder ausleihen?
Worauf man definitiv achten sollte ist, dass die Lehrwerke, mit denen man arbeitet, praxisorientiert sind. Es gibt Bücher, die für die Arbeit in einem Kurs mit mehreren Teilnehmern und einem Lehrer gedacht sind (hier kann man viele Übungen nicht alleine machen) und solche, die zum selbstlernen gedacht sind. Viele landeskundliche Informationen und Audiodateien sind in jedem Fall ein Qualitätsmerkmal! Genauso auch die Aktualität der Bücher. Sprache ändert sich so schnell, dass es immer die aktuelle Auflage sein sollte.
Gerade am Anfang ist auch eine übersichtliche Schnellgrammatik, die man für wenig Geld bekommt, eine sinnvolle Anschaffung. Hier kann man benötigte Grammatikregeln und -formen schnell finden und hat das System übersichtlich vor Augen. Ansonsten ist für die vertiefte Übung der Grammatik eine Praxisgrammatik mit vielen Beispielen und Übungen eine gute Sache. Da kann man sich auch gezielt das Thema aussuchen, das man gerade braucht bzw. womit man gerade Schwierigkeiten hat.
Vorgefertigte Karteikästen sind nur dann eine sinnvolle Anschaffung, wenn sie zu dem Lehrwerk, mit dem man arbeitet, passen. Ansonsten fehlt zu den Vokabeln der Kontext und das Lernen ergibt wenig Sinn. Wer nicht gerade eine Sprache studiert, braucht sich heutzutage auch nicht mehr unbedingt ein Wörterbuch anzuschaffen. Für den Hausgebrauch reichen die gängigen online-Wörterbücher und Apps aus.
So, das waren jetzt also meine Tipps rund um die Lernmaterialien zum Sprachenlernen. Viel Spaß beim Lernen und Entdecken!
Das kyrillische Alphabet wird von vielen deutschen Muttersprachlern als eine große Hürde empfunden, Russisch zu lernen. Dabei ist es längst nicht so schwierig, wie man denkt!
Wie sollte man anfangen?
Vorweg: Das kyrillische Alphabet ist viel weniger schwer zu lernen und eine viel kleinere Hürde auf dem Weg zum Spracherwerb, als man denkt. Genauso wie unser lateinisches Alphabet ist es aus dem griechischen entstanden, viele Zeichen sind daher sehr ähnlich. Das russische Alphabet hat auch nicht viel mehr Zeichen als unser deutsches: gerade einmal 32. Es ist also nicht so, als müsste man tausende von Schriftzeichen lernen wie im Chinesischen… Und es ist ja auch spannend. Wie einen Code zu lernen, den man schnell entziffern kann.
Natürlich ist und bleibt es so, dass man das Schreiben von grundauf neu lernen muss. So, wie wir das in der ersten Klasse gemacht haben. Man fängt also mit einfachen Buchstabenverbindungen an und schreibt zeilenweise einfache Worte. Wer es zuhause versuchen möchte, kann es gerne mit meinem YouTube-Schreibkurs probieren.
Es ist aber auch ein verständlicher Wunsch, sich zuerst einmal auf das Lesen zu konzentrieren (wobei man das Schreiben aber nicht vergessen darf). Dabei sollte man mit einfachen, kurzen Worten, Namen, internationalen und alltäglichen Worten anfangen. Eben mit allem, was sich schnell und einfach erschließt. Hier ein kleiner Einstieg:
Und so sieht es aus:
Mit dem Alphabet kann man jetzt erste Worte und Namen entziffern! Hier ein paar zum üben (Aussprache findet ihr unten):
да, нет, мама, Анна, Люба, Олег, Карл, Борис, Виктор, телефон, Интернет, футбол
Und noch ein paar Beispiele aus einer russischen Stadt:
Business LunchKinoteatrCafe Metropol3. EtageAdvokaty (Anwälte)Supermarket Labirint
Je mehr man liest, desto einfacher wird es und je mehr man schreibt, desto schneller und leichter geht das Schreiben von der Hand. Ich wünsche allen Anfängern viel Spaß beim Lernen!
Das Wort Kreml hat gleich drei Bedeutungen. Meist assoziiert man es direkt mit der russischen Regierung, oft hört man Sätze wie „Der Kreml teilt diese Auffassung nicht.“ oder „Der Kreml hat entschieden,…“. Manchmal ist damit aber auch das Kremlgebäude oder vielmehr der Gebäudekomplex in Moskau gemeint.
Die Geschichte
Einem Russlandreisenden oder russlandinteressierten Menschen fällt aber schnell auf, dass es in fast jeder alten russischen Stadt einen Kreml gibt. Eigentlich sind sie einfach so etwas wie eine Stadtfestung oder Stadtburg.
Der Ursprung des Worts selbst ist unklar, es könnte vom griechischen Wort kremnos für ein steiles Ufer stammen. Die Bedeutung könnte aber auch damit zusammenhängen, dass die Festungsmauern ursprünglich aus Baumstämmen gemacht waren, früher bedeutete Kreml auch besonders dichter Wald.
Kreml sind die Zentren alter russischer Städte, die durch Mauern und Befestigungsanlagen geschützt waren. Innerhalb der Mauern befanden sich die wichtigsten Gebäude der Stadt wie zum Beispiel Verwaltungsgebäude und Kirchen, aber auch Munitionslager oder Werkstätten. Die noch erhaltenen Kreml stammen teilweise aus dem 15. Jahrhundert und dienen heute meist als Museum.
Der Moskauer Kreml
Der bekannteste und auch einer der ältesten Kreml ist natürlich der in Moskau. Befestigte Anlagen an dem Ort, an dem er heute steht, gab es vermutlich bereits im 12. Jahrhundert.
Viele Jahrhunderte bestanden die Anlagen aus Holz, daher sind sie in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr erhalten und wurden mehrmals von Feinden niedergebrannt, denn der Moskauer Kreml war bereits im Mittelalter ein wichtiges Machtzentrum. Im 14. Jahrhundert wurde die Bauweise geändert, er wurde unter Fürst Iwan Kalita neu aufgebaut und erhielt so schon fast seine heutige Struktur und als Feuerschutz mit Ton verkleidete Holzmauern, die dann bald nach dem Tod des Fürsten und nachdem sie bei einem Großfeuer doch niedergebrannt waren durch weiße Kalksteinmauern ersetzt wurden.
Ende des 15. Jahrhunderts, unter Fürst Iwan III., nahm der Moskauer Kreml dann die Gestalt an, die wir heute kennen. Die Mauern waren jedoch noch bis ins 19. Jahrhundert weiß angestrichen.
Besonders interessant sind natürlich die Gebäude innerhalb der Mauern.
Die Verwaltungsgebäude, die heute genutzt werden, sind recht neu, der staatliche Palast zum Beispiel wurde 1960 erst erbaut. Der Senatspalast sowie der große Palast stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Das älteste und auch eines der bekanntesten Gebäude ist die Mariä-Entschlafens-Kathedrale oder Uspenskij Sobor, sie wurde bereits im 15. Jahrhundert erbaut. Aus dieser Zeit stammt auch der Facettenpalast, das älteste profane Gebäude Moskaus.
Der große Glockenturm Iwan der Große wurde dann zu Beginn des 16. Jahrhunderts erbaut.
Dies ist jedoch nur eine kleine Auswahl der Sehenswürdigkeiten des Kremls. Für einen interessierten Besucher reicht ein Tag fast nicht aus um die vielen Kirchen und Paläste mit ihren wunderschönen Sälen zu besichtigen.
Und in anderen Städten?
Natürlich sind auch die Kreml anderer alter russischer Städte sehenswert. Der in Weliki Nowgorod, der oft auch Detinez genannt wird, ist eine Rundburg aus roten Ziegeln und Kalkstein. Auch er beinhaltet mehrere Kirchen und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Sehr bekannt ist ebenfalls der Kreml von Pskow, der weiße Mauern hat und vermutlich noch älter als der Moskauer Kreml ist.
Ikonen sind aus der orthodoxen Kirche nicht wegzudenken und eines der wichtigsten russischen Kulturgüter überhaupt. Auf ihnen sind Heilige, die Jungfrau Maria mit dem Kind, die Dreifaltigkeit, Jesus Christus oder ganze Geschichten aus der Bibel als Bildergeschichten abgebildet.
Was sind Ikonen?
In den meisten Fällen bestehen Ikonen aus mit Eitemperafarben bemaltem Lindenholz. Die Figuren sind immer beschriftet (meist in Altkirchenslawisch), damit der Bezug zu dem jeweiligen Heiligen nicht verloren gehen kann. Ikonen werden in der Orthodoxie verehrt. Sie stellen eine Art Fenster oder Brücke zu dem Glaubensinhalt dar, der abgebildet ist und auf den man sich in seiner Verehrung bezieht. Die Verehrung sieht dabei so aus, dass man sich vor der Ikone bekreuzigt, verneigt und sie küsst. Oft zündet man neben ihr auch Kerzen an.
Neben den großen, historischen oder modernen Ikonen, die man auf den Ikonostasen in den Kirchen finden kann, gibt es auch kleine Ikonen, die jeder kaufen und mit nach hause nehmen kann. In alten russischen Häusern war eine Ecke, die sogenannte „schöne Ecke“ (krasnyj ugol), den Ikonen und damit der Verehrung der Heiligen vorbehalten. Diese Tradition pflegen gläubigen orthodoxen Christen auch heute noch. Meist wählt man die „schöne Ecke“ so, dass man während des Gebets nach Osten blickt.
Die Geschichte
Eine besonders wichtige Rolle in der Orthodoxie spielen natürlich die historischen Ikonen. Die ältesten von ihnen brachte Fürst Wladimir 1., der die Orthodoxie in der Kiewer Rus 988 einführte, aus Byzanz mit. Auch später noch importierte man Ikonen, eine der wichtigsten davon ist die Ikone der Gottesmutter von Wladimir. Sie wurde 1155 in die Stadt Wladimir gebracht, später wurde sie in der Uspenskij-Kathedrale in Moskau ausgestellt. Um sie ranken sich zahlreiche Legenden, heutzutage ist sie russisches Nationalheiligtum und man kann sie in der Museumskirche der Tretjakow-Galerie in Moskau besichtigen.
Die Ikonenmalerei in Russland selbst begann im 12. Jahrhundert in Weliki Nowgorod, auch in Jaroslawl gab es bedeutende Schulen. Vor allen Dingen jedoch sind drei Dörfer, in denen es Ikonenmalereischulen der Altgläubigen gab, wichtige Zentren der russischen Ikonenkunst: Palech, Mstjora und Cholui.
Der wichtigste Ikonenmaler Russlands war Andrej Rubljow. Er lebte von ca. 1360 bis 1430 in Moskau und prägte vor allen Dingen die Darstellung der Dreifaltigkeit auf den russischen Ikonen. Seine bekannteste Dreifaltigkeitsikone ist heute ebenfalls in der Tretjakow-Galerie ausgestellt.
Der Baikal in Sibirien zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe. Was jedoch macht ihn so besonders?
Der See
Der Baikalsee hat mehrere Rekorde inne. Er ist mit 1642 m. der tiefste und mit einem Alter von 25.000 Jahren auch der älteste Süßwassersee der Erde. Noch dazu beinhaltet er über 23.000 m³ Wasser, was ein Fünftel der Süßwasserreserven der Welt ausmacht. Auch seine Insel- und Halbinsellandschaft ist sehenswert. Wie viele Inseln und Inselchen es genau sind, ist nicht geklärt. Aber es gibt 22 größere Inseln, von denen Olchon am Westufer die größte ist.
Der Name „Baikal“ kommt aus der Burjatischen Sprache, wo der See „Bajgal Nuur“ heißt, was soviel bedeutet wie „reicher See“. Die Burjaten sind ein mongolischer Volksstamm, der ursprünglich in diesem Gebiet gesiedelt hat. Die heutige Republik Burjatien liegt im Südwesten des Sees.
Der Baikal als Reiseziel
Der Baikal ist ein lohnendes Ziel für Touristen, gerade was Umwelttourismus angeht. Die Natur am Baikal ist einmalig, so gibt es dort einige Naturparks und immer wieder Umweltschutzprojekte. Das Wasser ist glasklar und zeichnet sich durch eine sehr gute Wasserqualität aus.
Man sollte wissen, dass die riesige Wassermasse im See auch das Klima beeinflusst. Im Winter ist es dort etwa 10°C wärmer, im Sommer um 10°C kühler als im Umland. Wer angenehmes Badeklima möchte, sollte den Baikal unbedingt im Juli oder August besuchen, die dort die wärmsten Monate sind.
Schutz des Ökosystems
Man muss auch erwähnen, dass die Infrastruktur am Baikal noch immer schlecht entwickelt ist und es dort auch Umweltprobleme gibt. Zwar ist der Baikal alles andere als von Touristen überlaufen, doch das Ökosystem rund um den See ist bedroht. Der Müll, den die Touristen hinterlassen, kann wegen der mangelnden Infrastruktur nur schwer entfernt werden. Die Industrie (vor allen Dingen das Papier- und Zellulosewerk am Südufer) verschmutzt das Wasser. Auch werden an den Zuflüssen mehr und mehr Staudämme gebaut. Gemeinsam mit den geringen Niederschlägen hat dies gerade in den letzten Jahren zu einem gefährlich niedrigen Wasserstand geführt.
Es gibt allerdings auch zahlreiche Initiativen, das Ökosystem rund um den See zu schützen, denn es ist einzigartig und absolut schützenswert. Dadurch, dass der See so alt ist, haben sich dort viele Tier- und Pflanzenarten entwickelt, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Zu ihnen zählen zum Beispiel die einzige ausschließlich in Süßwasser lebende Robbenart, die Baikalrobbe, sowie die Fischarten Omul und Golumjanka. Wobei die Golumjanka von allen Süßwasserfischen in den größten Wassertiefen lebt. Alles in Allem leben am Baikal ungefähr 1500 solcher endemischer Tierarten.