Mit einer Apostille wird für ausländische Behörden bestätigt, dass ein Dokument echt ist. Sie gilt in allen Ländern, die dem Haager Abkommen zur Befreiung öffentlicher Urkunden von der Legalisation beigetreten sind, also auch in Deutschland und Russland. Alle Dokumente, die im Ausland offiziell anerkannt werden sollen, müssen daher mit einer Apostille versehen sein. Werden die Urkunden dann beglaubigt übersetzt, wird sie selbstverständlich mit übersetzt. In Ländern, die dem Abkommen nicht beigetreten sind, ist als Bestätigung der Echtheit eine Legalisation erforderlich.
Wann sollte man Dokumente apostillieren lassen?
Man sollte alle wichtigen Dokumente apostillieren lassen, wenn man in ein Land, das dem Haager Abkommen beigetreten ist, einwandert. Alle wichtigen Dokumente wie Geburtsurkunden oder Heiratsurkunden sowie Urkunden über Ehescheidungen oder Ehefähigkeitszeugnisse sollten dann apostilliert sein, sonst werden sie im Zielland nicht anerkannt.
Im besten Fall lässt man die Dokumente bereits vor der Auswanderung apostillieren. Mit etwas mehr Aufwand geht es aber auch, wenn man schon im Zielland lebt. Informationen und Hilfe erhält man beim zuständigen Konsulat.
Woher bekommt man eine Apostille?
Apostillen müssen von berechtigten Amtspersonen ausgefüllt, unterzeichnet und mit deren Siegel versehen werden. Welche Behörde eine Urkunde apostilliert, hängt sowohl in Deutschland als auch in Russland davon ab, aus welchem Bereich die jeweilige Urkunde stammt. Zuständige Behörden können zum Beispiel das Innenministerium oder Justizministerium sein. Mehr Informationen hierzu finden sich auf der Homepage des Haager Abkommens.
Wer eine Apostille für ein deutsches Dokument braucht, kann sich auf den Seiten des auswärtigen Amtes informieren. Hier erfährt man auch, für welche Länder man stattdessen eine Legalisation benötigt.
„Hätte ich reich werden wollen, wäre ich kein Übersetzer geworden“
„Übersetzen kann doch eh jeder, der meint, dass er zwei Sprachen gut genug beherrscht.“
„Übersetzer braucht man sowieso bald nicht mehr, maschinelle Übersetzung ist doch heute schon richtig gut.“
Ja, irgendwie ist es schon richtig, der Übersetzerberuf hat seine Probleme. Die maschinelle Übersetzung wird immer besser. Übersetzer ist kein geschützter Beruf, sodass prinzipiell jeder ihn ausüben kann, auch ohne entsprechende Ausbildung. Dadurch und durch die Globalisierung ist auch die Konkurrenz und das Preisdumping ein Problem.
Aber jammern ist einfach und macht außerdem depressiv. Lasst uns heute am Übersetzertag feiern und uns anschauen, wie wunderbar dieser Beruf ist!
Sprache und Kultur: Ein wunderbares Arbeitsfeld
Völlig egal ob man nun Literatur, medizinische Texte, technische Dokumentationen oder Urkunden übersetzt: man schafft immer eine Verbindung zwischen Kulturen, den Menschen, die diese verkörpern und dem jeweiligen Fachgebiet. Übersetzer oder Sprachmittler bauen Brücken aus Sprache, und das ist sehr befriedigend und sehr wichtig.
Ohne Übersetzer gibt es zwischen Menschen, die nicht dieselbe Sprache sprechen, kaum Kommunikation. Abgesehen davon schafft man als Übersetzer auch Möglichkeiten für seine Kunden bzw. die Nutzer der Übersetzung. Autoren können sich nur durch Übersetzungen fremdsprachliche Märkte erschließen und die meisten Werke kann man nur lesen, weil sie übersetzt wurden (wer beherrscht schon mehr als eine oder zwei Fremdsprachen?) Wenn man zum Beispiel eine Betriebsanleitung übersetzt, können auch Sprecher der Zielsprache mit dem jeweiligen Gerät arbeiten. Oder wenn man Dokumente und Zertifikate übersetzt, können MigrantInnen in ihrer neuen Heimat ankommen, eine Familie gründen und arbeiten. Das alles sind auch extrem verantwortungsvolle Aufgaben!
Die Arbeit mit Sprache und Kulturen hat außerdem immer auch etwas kreatives, spielerisches (außer vielleicht bei wirklich hochtechnischen Texten oder Listen). Mit Sprache spielen und zu überlegen, was funktioniert und wie welcher Ausdruck auf den Leser wirkt, ist für viele Übersetzer genau das, was den Reiz an dem Beruf ausmacht.
In Sprache und Kultur gibt es immer neue Dinge zu entdecken. Es sind sehr breite und große Arbeitsfelder, die sich außerdem schnell verändern. Worte können dank des Internets und der Migration extrem schnell um die Welt wandern und in andere Sprachen Eingang finden. Für Sprachmittler gilt deshalb definitiv, dass man nie auslernt.
Übersetzer und die Reiselust
Ich bin überzeugt, dass es kaum eine Berufsgruppe gibt, die so reiselustig ist wie Sprachmittler. Durch Auslandsreisen halten wir uns auf dem neuesten Stand und erweitern unsere Skills. Wenn man gerne unterwegs und noch dazu ein offener und kommunikativer Mensch ist, ist das also schon einmal eine gute Grundvoraussetzung, um Übersetzer zu werden. Und mal ganz ehrlich: wobei erlebt man so viel und gewinnt so viele Freunde, wie auf Reisen? Als Freiberufler heutzutage braucht man außerdem eigentlich nur einen Laptop mit Internetzugang, damit kann man überall arbeiten: Die Welt steht uns also offen.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Ein weiterer Vorteil, wenn man Freiberufler ist: die Arbeitszeiten sind grundsätzlich flexibel und man kann auch über seinen Workload und Urlaub selbst bestimmen. Vormittags, wenn die Kinder im Kindergarten oder der Schule sind oder spätabends, wenn die Kinder schon schlafen: Solange die Deadline eingehalten wird und die Qualität stimmt ist es eigentlich egal, wann die Übersetzung gemacht wird.
Was Übersetzer doch unverzichtbar macht
Wir vertrauen Maschinen ja viel an. Lasten transportieren, Daten verschicken und schützen, sogar Körperfunktionen regulieren oder uns beatmen. Das alles tun Maschinen auch mit extrem großem Erfolg, wenn auch normalerweise durch Menschen überwacht.
Aber möchten Sie ein Buch lesen, dass eine Maschine übersetzt hat? Oder noch besser: Wenn Sie ein Autor sind, möchten Sie eine Maschine Ihr Buch übersetzen lassen?
Was Maschinen im Gegensatz zu menschlichen Übersetzern (noch) nicht können, ist denken und fühlen. Und genau das macht uns unverzichtbar, gerade in der Literatur. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass der technische Fortschritt irgendwann soweit geht, dass Maschinen denken und empfinden können, wie Menschen. Es ist aber fraglich, ob und wann es soweit einmal kommt. Und solange haben Maschinen eben nur Algorithmen, mit denen sie arbeiten können. Solange werden maschinelle Übersetzungen auch meist von menschlichen Übersetzern korrigiert und Behörden akzeptieren nur von menschlichen Übersetzern erstellte, bestätigte Übersetzungen. Für all das wird man auf absehbare Zeit noch ausgebildete Übersetzer brauchen. Und deshalb feiere ich heute eine Zukunft für den Übersetzerberuf, in der man zwar anpassungsfähig sein und sich auf einem umkämpften Markt durchsetzen muss, aber in jedem Fall gebraucht wird.
Wenn man in ein Land einwandert, braucht man einige beglaubigte Übersetzungen von Dokumenten. Möchte man zum Beispiel, dass der Studien- oder Ausbildungsabschluss anerkannt wird, müssen die Zeugnisse beglaubigt übersetzt werden. Möchte man im Ausland heiraten, muss man die hierfür geforderten Dokumente wie Geburtsurkunde, Inlandspass und Ehefähigkeitszeugnis bzw. Ledigkeitsbescheinigung in beglaubigter Übersetzung vorlegen.
Wer kann eine beglaubigte Übersetzung anfertigen?
Beglaubigte Übersetzungen für deutsche Behörden dürfen nur in Deutschland allgemein beeidigte bzw. ermächtigte Übersetzer anfertigen. Eine Liste beeidigter Übersetzer finden Sie unter justiz-dolmetscher.de oder auch auf den Homepages der Landgerichte.
Über mein Angebot für beglaubigte Übersetzungen in Bayreuth können Sie sich hier informieren.
Wodurch unterscheidet sich eine beglaubigte Übersetzung von einer allgemeinen?
Eine Beglaubigte Übersetzung trägt eine Überschrift wie „Beglaubigte Übersetzung aus der… Sprache“. Außerdem ist sie vom Übersetzer gestempelt und der unterschriebene Beglaubigungsvermerk des Übersetzers ist angeheftet. Bei einer beglaubigten Übersetzung sollten auch die Seiten nummeriert sein und sie müssen so zusammengeheftet und geknickt sein, dass der Stempel des Übersetzers über alle Seiten (auch den Beglaubigungsvermerk) geht.
Die genauen Vorgaben unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Für Bayern gibt es einen Leitfaden mit Empfehlungen.
Wie überträgt man Namen aus dem Russischen?
Laut den Empfehlungen für Bayern sollen Namen bei beglaubigten Überetzungen nach ISO-Norm transliteriert oder nach den Duden-Transkriptionsregeln übertragen werden. Hier eine Tabelle der verschiedenen Systeme und mehr Infos zum Thema. Welches System man nutzt, trägt man in einer Fußnote ein. Der Unterschied ist, dass das Duden-System sich nach der Aussprache richtet und uns geläufiger ist, hier kann dafür jedoch nicht immer ein russischer Buchstabe genau einem deutschen Buchstaben zugeordnet werden. Eine Rückübertragung ist deshalb schwierig. Die Übertragung nach ISO ist eindeutig, ein russischer Buchstabe entspricht nur genau einem deutschen, hierfür sind jedoch manchmal für deutsche Muttersprachler schwierig zu lesende Sonderzeichen nötig. In manchen Übersetzungen ist der Name daher zweimal übertragen: Einmal nach ISO, um für die Behörden auf der sicheren Seite zu sein, und einmal nach Duden, um die Lesbarkeit zu sichern.
Erfahrungsgemäß ist es vor allem wichtig, dass die Namen möglichst in allen Dokumenten einheiltich übersetzt werden, sonst gibt es von behördlicher Seite Schwierigkeiten.
Und Zeugnisnoten?
Klar, das russische Notensystem ist anders als das deutsche. Bei russischen Schulnoten ist normalerweise die 5 die Bestnote und die 1 die schlechteste Note, mit einer 3 hat man gerade so bestanden.
Die Notensysteme sind also kaum vergleichbar und eine direkte Umrechnung nicht möglich. Daher werden auch in beglaubigten Übersetzungen die Noten nach dem ursprünglichen System angegeben, aber eine Fußnote gemacht, welche Note in diesem System die beste, welche die schlechteste und welche die unterste Bestehensnote ist.